„Das ökoEnergieland“ ist ein vereinsmäßig organisierter Zusammenschluss von derzeit 17 Gemeinden in der Region Güssing, einer tendenziell infrastrukturschwachen Region mit ca. 27.000 Einwohnern. Die derzeitigen ökoEnergieland-Gemeinden sind: Bildein, Eberau, Gerersdorf-Sulz, Großmürbisch, Güssing, Güttenbach, Heiligenbrunn, Inzenhof, Kleinmürbisch, Moschendorf, Neuberg im Bgld., Neustift bei Güssing, Strem, Tobaj, aus dem politischen Bezirk Güssing bzw. Badersdorf, Deutsch Schützen und Kohfidisch aus dem politischen Bezirk Oberwart.
Fast die Hälfte der Fläche der Region entfällt auf Wald, der somit die wichtigste Ressource in dieser Region darstellt, gefolgt von landwirtschaftlichen Flächen (Mais, Getreide, Raps, Sonnenblumen). Die Region weist mit ca. 2.000 Stunden eine hohe Anzahl an Sonnenstunden auf.
Das Europäische Zentrum für Erneuerbare Energie hat von Beginn an die konsequente Umsetzung des Modells Güssing in der Stadt Güssing koordiniert. Und das EEE war es auch, das mit den Verantwortlichen des ökoEnergielandes den nächsten Schritt setzte, nämlich das ökoEnergieland zu einer Klima- und Energie-Modellregion zu machen.
Mit der Initiative des Vereins ökoEnergieland versucht man nun, der Kapitalabwanderung entgegen zu wirken, die Energieeffizienz zu steigern sowie den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern zu forcieren. In den Vordergrund der regionalen Aktivitäten werden die Biomasse, die Roh- u. Reststoffe und die Sonnenenergie, vor allem Photovoltaik, gerückt.
Gerade im Bereich Photovoltaik gibt es neben der Möglichkeit von Einzelprojekten verstärkt Initiativen zur Umsetzung über Bürgerbeteiligungsmodelle. Beteiligungsmodelle sind eine Möglichkeit, Kapital für Investitionen in erneuerbarer Energien bereit zu stellen, außerdem kann durch eine finanzielle Beteiligung der Bürger an Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energie deren Akzeptanz vergrößert werden.
Auch können durch innovative organisatorische Finanzierungslösungen wesentliche Beiträge zur Wirtschaftlichkeit von Anlagen geleistet werden, welche gerade vor dem Hintergrund unsicherer Förderungen sowie strengerer Kriterien bei der Vergabe von Krediten zur Finanzierung von Projekten im Bereich erneuerbarer Energie wesentlich sind.
Als Leitbilder zum Umsetzungskonzept dienten die vorherigen Studienarbeiten des EEE sowie die Aktionsfelder des Vereins zur Förderung der Lebensqualität in der Region „südburgenland plus“ (Leader LAG Südburgenland) auf den Gebieten Ökoenergie und Ökomobilität.
Nach der Energiebedarfsanalyse und der Ressourcenpotenzialanalyse der Region konnte man erkennen, dass unter Berücksichtigung der Sparmaßnahmen und nach Umsetzung der notwendigen strom-, wärme- und treibstoffproduzierenden Anlagen eine 100%ige Energieversorgung aus erneuerbaren Energieträgern im ökoEnergieland möglich ist.
Zusammenfassend wurde auch hochgerechnet, welche Anlagenleistungen für die Abdeckung der übrigen Energiebedarfsmengen notwendig wären, wenn zuvor Energiespar- und Effizienzmaßnahmen umgesetzt werden.