Internationales Forschungsprojekt „SHAR-Q“ zieht eine erfolgreiche Zwischenbilanz in Brüssel
Güssing/Brüssel – Seit nunmehr eineinhalb Jahren sind das Europäische Zentrum für Erneuerbare Energie Güssing sowie der lokale Stromnetzbetreiber Energie Güssing, als Teil eines internationalen Konsortiums, mit den Arbeiten im Forschungsprojekt „SHAR-Q“ beschäftigt und können eine überaus positive Zwischenbilanz ziehen.
Das Horizon 2020 Projekt „SHAR-Q“, welches vom spanischen Software Spezialisten ATOS geleitet wird, beschäftigt sich mit der regionalen Stromzukunft und versucht, vernetzte Lösungen für Verbraucher, Erzeuger aber auch die Stromnetze selbst zu erarbeiten.
Konkret geht es darum, Strom, welcher in dezentralen Photovoltaikanlagen erzeugt wird, so effizient wie möglich zu verteilen und zu nutzen. Durch die Einbindung von Batteriespeichersystemen inkl. Stromtankstellen und Elektroautos soll es gelingen, den Strom vor Ort zu verbrauchen und das Stromnetz so wenig wie möglich zu belasten. Eine bereits fertig gestellte Online Plattform wird darüber hinaus die digitale Vernetzung der Anlagen und Systeme sicherstellen.
Letztlich sollen private Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher Besitzer die Möglichkeit haben, ihren Strom oder aber die Speicherkapazitäten über die online Plattform direkt zu vermarkten. So können der Eigenverbrauch des produzierten Stroms erhöht, die Batteriespeicher besser ausgenutzt, das Netz entlastet und auch der Preis für die Energie gesenkt werden.
Neben Pilotregionen in Portugal und Griechenland ist auch die Klima- und Energie Modellregion ökoEnergieland in die Pilotaktivitäten eingebunden. Aktuell werden bereits erste Tests mit Photovoltaikanlagen und Speichersystemen in der Region durchgeführt und mit der Vernetzung der Systeme begonnen.
Im Zuge einer ersten Zwischenbilanz wurden die aktuellen Ergebnisse diese Woche der Europäische Kommission in Brüssel vorgestellt. Die Geschäftsführer Joachim Hacker (EEE) und Martin Zloklikovits (EG), sowie ProjektmanagerIn Andrea Moser (EEE) waren von Seiten der österreichischen Projektpartner in Brüssel vertreten und haben am Review Meeting teilgenommen.
Der Project Officer hat die bisherigen Erkenntnisse äußerst positiv aufgenommen und war vor allem von den Möglichkeiten der entwickelten Plattform mit seinen Services begeistert. Generell sieht die Europäische Kommission die dezentrale Erzeugung von Energie und die dementsprechende Nutzung vor Ort als eine der zentralen Herausforderungen der nächsten Jahre, um die gesetzten Umwelt- u. Energieziele erreichen zu können. Nur durch den Beitrag der Regionen und durch die Forschungsarbeit von lokalen Unternehmen kann dieses Ziel erreicht werden, so der Project Officer.
Gestärkt von den Ergebnissen in Brüssel, wird man in den restlichen 18 Monaten des Projektes alles daran setzen, die Vernetzte Energiezukunft im ökoEnergieland weiter zu forcieren und den Modellcharakter der Region weiter auszubauen.
Eines kann jetzt schon verraten werden. Ein internationales Forschungsprojekt zum Thema Großspeicher und Insellösungen wurde bereits genehmigt und wird das ökoEnergieland weiterhin in den Fokus der internationalen Forschung stellen.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auch unter http://www.sharqproject.eu/home